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Die gebroch’nen Gluten gatten

Mit der Nacht sich wunderbar.

     Aber nach und nach verflimmern
In dem Wald die Strahlen ganz;
Nur der Tannen Häupter schimmern

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Noch in dunklem Purpurglanz.

Jetzt zerreißt der Wipfel Schleier;
Weiter dringt das Abendlicht,
Und der Sonne sterbend Feuer
Mahlt uns Glut aufs Angesicht.

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     Jetzt verlischt der Schimmer wieder,

Der uns scheidend angelacht,
Und wir steigen schweigend nieder,
Tiefer in des Waldes Nacht.
Düstrer Schauer deckt die Pfade,

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Schwach von Dämm’rung nur erhellt,

Gleich dem Eintritt am Gestade
In die stille Schattenwelt.

Neuffer.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1797. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 109. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1797_109.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)