Seite:Schiller Musenalmanach 1797 195.jpg

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Alles wünscht’ ich zu haben, um mit ihr alles zu theilen,

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     Alles gäb ich dahin, wär sie, die Einzige, mein.

Kränken ein liebendes Herz und schweigen müssen! geschärfter
     Können die Qualen nicht seyn, die Rhadamant sich ersinnt
Warum bin ich vergänglich? o Zevs! so fragte die Schönheit,
     Macht dich doch, sagte der Gott, nur das Vergängliche schön.

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Und die Liebe, die Blumen, der Thau und die Jugend vernahmens,

     Alle gingen sie weg, weinend, von Jupiters Thron.
Leben muß man und lieben! Es endet Leben und Liebe!
     Schnittest du, Parze, doch nur beyde die Fäden zugleich.

G. und S.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1797. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 195. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1797_195.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)