Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Sobald Gefahr dem schönen Bunde dräut,
245
Für alle jeder, und für jeden alle Sind sie, den Tod zu suchen, froh bereit;
Und unbezwungen bey des Tapfern Falle
Strebt seine Tugend selbst bewußt empor
Und lebt, vergöttert, in der Lieder Halle.
250
Nach Kämpfen geht der Friede mild hervor: Zum Oelbaum grünt die Lanze, Schwerter pflügen,
Und sichre Fülle wohnt bey offnem Thor.
Der Adler kann auch über Meere fliegen.
Ist aus dem Chaos nicht durch Lieb’ und Zwist
255
Die Ordnung aller Ding’ emporgestiegen?Vollendung strahlt, die kein Gedank’ ermißt,
Erst durch des Irrsals Nächte diesem Wesen,
Das sich zu schaffen nur geschaffen ist.
Zeus hat die Welt; dich hab’ ich mir erlesen!
260
Du Werk und Abbild meiner ThatenlustFrey sollst du seyn: was zaudr’ ich, dich zu lösen[1]? –
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: löse
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_067.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 67. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_067.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)