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Die beseelende Luft durch alle Röhren des Lebens.

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Darum lieben die Wesen dich auch und ringen und streben

Unaufhörlich hinauf nach dir in freudigem Wachsthum.

      Himmlischer! sucht nicht dich mit ihren Augen die Pflanze,
Streckt nach dir die schüchternen Arme der niedrige Strauch nicht?
Daß er dich finde, zerbricht der gefangene Saame die Hülse,

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Daß er belebt von dir in deiner Welle sich bade,

Schüttelt der Wald den Schnee, wie ein überlästig Gewand ab.
Auch die Fische kommen herauf und hüpfen verlangend
Ueber die glänzende Fläche des Stroms, als begehrten auch diese

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_132.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)