Seite:Schiller Musenalmanach 1798 249.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
125
Zur freundlichen Heimath die Flur,

Wo jüngst er ein Fremdling sich glaubte,
Es giebt, was das Schicksal ihm raubte,
Jetzt schöner ihm Lieb’ und Natur.

Und jeglicher Morgen erneut

130
Mit süßem Geheimniß die Wonne

Der Liebenden, eh noch die Sonne
Die hüllenden Nebel zerstreut,
Eh zitternd am dunkleren Blau
Der Schimmer der Sterne verglimmet,

135
Und zweiflendes Dämmerlicht schwimmet,

Rings über der schlummernden Au.

Es hört nicht der Stürme Geheul,
Es fühlt nicht den stürzenden Regen
Der Jüngling, den Fluthen entgegen

140
Erglimmet mit liebender Eil’

Er Sommer und Winter die Höh’
Und bahnt auf der fährlichen Reise

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_249.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)