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„Und muß ich so dich wiederfinden,
Und hoffte mit der Fichte Kranz

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Des Sängers Schläfe zu umwinden,

Bestrahlt von seines Ruhmes Glanz!“

     Und jammernd hörens alle Gäste,
Versammelt bey Neptunus Feste,
Ganz Griechenland ergreift der Schmerz,

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Verloren hat ihn jedes Herz,

Und stürmend drängt sich zum Prytanen
Das Volk, es fodert seine Wut
Zu rächen des Erschlagnen Manen,
Zu sühnen mit des Mörders Blut.

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     Doch wo die Spur, die aus der Menge,

Der Völker flutendem Gedränge,
Gelocket von der Spiele Pracht,
Den schwarzen Thäter kenntlich macht?
Sinds Räuber, die ihn feig erschlagen?

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Thats neidisch ein verborgner Feind?
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 270. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_270.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)