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     „Leb’ wohl, und könnt ich dich belohnen
Du treuer, freundlicher Delphin!
Du kannst nur hier, ich dort nur wohnen
Gemeinschaft ist uns nicht verliehn.

110
          Dich wird auf feuchten Spiegeln

          Noch Galatea zügeln,
Du wirst sie stolz und heilig ziehn.“

     Arion eilt nun leicht von hinnen,
Wie einst er in die Fremde fuhr;

115
Schon glänzen ihm Korinthus Zinnen,

Er wandelt singend durch die Flur.
          Mit Lieb’ und Lust gebohren,
          Vergißt er, was verlohren,
Bleibt ihm der Freund, die Cither nur.

120
     Er tritt hinein: „Vom Wanderleben

Nun ruh, ich, Freund, an deiner Brust.
Die Kunst, die mir ein Gott gegeben,
Sie wurde vieler Tausend Lust.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 284. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_284.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)