Seite:Schiller Musenalmanach 1798 293.jpg

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O! wie die Höhen sich dann in heiligem Schimmer verklären,
     Wie das erfreuliche Licht heller der Schatten besäumt!
– Und doch klagtest du jüngst, dein trauriges Schicksal beweinend,
     Wie des Lebens Gefild oft ach! so dunkel dir sey,

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Wie auf der Stellen geliebtester dämmernd ein Schatten sich lagre,

     Oft nach dem lieblichsten Tag schwarz dich umgebe die Nacht
Wechsel vergnügt dein Gemüth; es freuet der Wechsel uns alle,
     Freue dich, Glücklicher doch, daß du nicht glücklicher bist.

SOPHIE MEREAU.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 293. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_293.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)