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Wenn ihn die Hore, die Freundliche, reicht;

Nie im Genusse sich selbst zu verlieren,
Und in den Armen des Glückes bescheiden,
Weise zu bleiben ist weniger leicht.
     Bringe den fliehenden Augenblick

40
     Nimmer die quälende Reue zurück.
F.


Lebewohl.


     Lebe wohl, vergiß mein nicht.
Schenke mir dein Angedenken,
Liebe darfst du mir nicht schenken,
Ach! das Schicksal will es nicht!

5
     Lebe wohl, vergiß mein nicht,

Ewig theuer meinem Herzen
Denk ich dein mit süßen Schmerzen,
Bis das Aug im Tode bricht.
     Lebe wohl, vergiß mein nicht,

10
Wenn wir endlich ausgeweinet,

Ausgelitten, dann erscheinet
Glück uns dort in höherm Licht!

CORDES.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 303. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_303.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)