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     „Seht da die Verse, die er schrieb,
Und seine Glut gesteht“

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Gesteht! – „Und sie um Gegenlieb,

Der freche Bube! fleht.
Die gnädge Gräfin, sanft und weich,
Aus Mitleid wohl verbarg sies euch,
Mich reuet jetzt, daß mirs entfahren,

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Denn Herr, was habt ihr zu befahren?“


     Da ritt in seines Zornes Wut
Der Graf ins nahe Holz,
Wo ihm in hoher Oefen Glut
Die Eisenstufe schmolz.

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Hier nährten früh und spat den Brand

Die Knechte mit geschäftger Hand,
Der Funke sprüht, die Bälge blasen,
Als gält es, Felsen zu verglasen.

     Des Wassers und des Feuers Kraft

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Verbündet sieht man hier,

Das Mühlrad von der Flut geraft,
Umwälzt sich für und für.
Die Werke klappern Nacht und Tag,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1798. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 310. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1798_310.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)