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     Er ist Ares, sie Cythere;

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Beyde knüpft die schönste Wahl,

Und sein Werk, des Meisters Ehre,
Wird ein Denkmal seiner Qual.
     Ob er lächelnd sie verhehle,
Ihn durchschaut des Königs Blick

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Er beherrscht die große Seele,

Und beschließt des Freundes Glück.
„Magst du nur mich treulos schelten!
Wunderbar gelang dein Fleiß,
Doch ich will ihn nicht vergelten:

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Fodre von ihr selbst den Preis!

     Du bist ihrer Schönheit Spiegel,
Und sie wäre dir nicht hold?
Hier nimm meine Hand, zum Siegel
Daß ich euren Bund gewollt.

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Kannst du ihren Reitz entwenden,

So erwirb auch ihre Gunst,
Und die Liebe laß vollenden,
Was begonnen deine Kunst.“

A. W. SCHLEGEL.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_089.jpg&oldid=- (Version vom 18.8.2016)