Seite:Schiller Musenalmanach 1799 221.jpg

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Redete dann liebkosend: O zürne nicht! denn zu dem Mädchen
Eil’ ich sofort und erfülle mit liebender Milde das Herz ihr,
Daß sie dir leicht und gerne verzeiht und des Fehlers nicht denket:
Traue mir, wie du es pflegft, und achte du meiner Verheißung!

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Sprachs, und enteilte sodann, und der That froh, die er verübte,

Schwang er die Fackel, daß rings wie im goldenen Glanze sein Haupthaar
Leuchtete: und ich erkannte des Gottes herrliche Größe.
Volles Vertraun nun fühlt’ ich, und freute mich, weil er verheißen,
Daß du mit liebender Milde mir leicht und gerne verziehest.

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      Also sprach ich: da gab Aline mir, wie ich begehrte,

Gern die Verzeihung und sprach mit freudig-blickenden Augen:
Traue dem Gotte der Liebe nur stets, wie ich ihm vertraue!

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1799. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1797, Seite 221. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1799_221.jpg&oldid=- (Version vom 22.6.2020)