Seite:Schiller Musenalmanach 1800 102.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Leises Verlangen erweckt und mied, im stillen Bewußtseyn,
Scheu Simaitha’s Blick, der ernst und prüfend ihn faßte.
Denn enthüllet erschien auch dieser das trübe Geheimniß,
Keinen Zweifel vergönnend. Zu quälenden Schmerzen gesellte

210
Noch die Sorge sich ihr, sie dachte den heftigen Vater

Schonend zu täuschen, und sprach in stiller himmlischer Anmuth
Also geneiget zu ihm, gelassene Ruhe erheuchelnd:

     Vater! wenn im Schimmer der Abendröthe du mit uns
Unter den Säulen verweilst, und purpurn dann ein Gewölke

215
Aus der Ferne sich hebt, von scheidenden Strahlen umsäumet,
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_102.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)