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So beschäftigt mit ihr, ich pflegt’ indessen des Haushalts.

Doch wenn am Abend sich nun die duftenden Kelche gesenket,
Löste Likoris das volle Geflecht, aufs eigene Lager
Streute die welkenden sie; oft scherzt’ ich daß sie, was mein sey,
So mir raube, dann log die Falsche heitere Unschuld.

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Ja, sie schlummerte süß auf weichen Blumen der Liebe,

Von Diokles Hand für sie gereihet, ein Spott nur
War ich beiden, ich fühl’s, und schaamroth glühet die Wange,
Die unwillig sich jetzt von schimpflichen Zähren benetzt fühlt.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 122. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_122.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)