Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Aber der rasche Jüngling vertauscht sein eigenes Daseyn
30
Gegen fremdes Geschick, wann ihn die Liebe bethört.Ist nun das Alter des Manns zur hohen Reife gestiegen,
Drücket des Geistes Spur tiefer den Dingen er ein;
Ehre täuscht ihn und Namen, ein immerwachsend Verlangen
Treibet ihn hin nach dem Ziel, welches er nimmer erreicht.
35
Nach und nach entblättert sich dann der Stamm, und die Zweige Sinken; matt und entstellt endet der zitternde Greis.
Auch mir eilet die Stunde mit schnellerem Fittig vorüber;
Meinen Schläfen entsproßt Blüthe des Alters bereits.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)
Friedrich Schiller (Hrsg.): Musen-Almanach für das Jahr 1800. Tübingen: J. G. Cottaischen Buchhandlung, 1800, Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schiller_Musenalmanach_1800_214.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)