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Es saß einst eine Königin
Mit gar betrübtem Herz und Sinn,
In ihrem Schloß am Fenster dort
Und stickte eine bunte Bort’.

Wie sie so saß und für sich sann,
Sie wußte selbst nicht wie es kam;
Ein Tropfen Blut von ihrer Hand
Fiel nieder auf das weiße Band.

Das war so schön, daß sie rief aus:
„O schenk doch in mein einsam Haus
Ein Töchterlein mir, lieber Gott,
Wie hier die Farben: schwarz, weiß, rot!“

Empfohlene Zitierweise:
Lothar Meggendorfer: Schneewittchen. [Weise], [Stuttgart] [um 1910], Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schneewittchen_(Meggendorfer).djvu/2&oldid=- (Version vom 1.8.2018)