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aber die Factorey und Handlungsgeschäffte besorget. Zu den Fabrikanten selbst gehören: 6 Dreher; 2 Bunt- und 4 Blaumahler; über dieß noch 1 Capseldreher und 1 Glasurmüller. Das Porcellan selbst gleicht an Güte dem Wallendörfer. Es werden aus demselben alle Arten von Theegut verfertiget: die Hauptproducte aber sind Türkenbecher, von welchen jährlich mehrere Tausende bestellet und versendet werden.

 Zur Aufnahme Reisender und Fremden finden sich hier zwey Gasthöfe und ein Wirthshaus: zur Recreation für die Sommermonate aber über dieses noch ein wohl eingerichtetes Gebäude über dem Felsenkeller: welches der vorzüglichste Standpunct der Eingangs geschilderten Aussichten ist. Fuhrleute, mit Gut nach Sachsen beladen, gehen sehr häufig von Bamberg über Lichtenfels durch die Schney, und machen ein ziemliches Ersparniß des Weges, indem sie Coburg und Neustadt an der Heide, wohin die Poststraße nach Sachsen eigentlich führet, seitwärts liegen lassen. Somit zeichnet sich dieser Ort wegen seiner annehmlichen Lage und Lebhaftigkeit, auch Betriebsamkeit und Nahrungsstandes der Einwohner, in der ganzen Nachbarschaft vorzüglich aus.


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Anonym: Schney, ein Rittergut im Canton Baunach in: Journal von und für Franken, Band 6. Raw, Nürnberg 1793, Seite 82. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schney,_ein_Rittergut_im_Canton_Baunach.pdf/5&oldid=- (Version vom 1.8.2018)