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Jetz isch sei Lebesrois am End

Ond all’s hot trauert, wer hot kennt
 Da Luile.
I schreib em uf sein Grabstoi na:
Do dronta liegt a Edelma:

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 D’r Luile.



 Kopf hoch!

Wenn ’s dann ond wann au wetterleichtet,
Ond ’s blitzt ond donnert schrecklich drei,
Kopf hoch, au noch em ärgschta Gwitter,
Kommt emmer wieder Sonnaschei! –

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So goht ’s au oft em Menschaleba:

Wenn neamerts an a Wetter denkt,
Do blitzt ’s ond kracht ’s, wenn oim der Hemmel
Hot grad no voller Geiga g’hengt.
Leicht isch mer muatlos ond verschrocka

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Beim erschta Blitz- ond Donnerschlag;

Doch om so heller scheint no d’ Sonna
Em Menschaherz am andra Dag.
Verdonklat no so schwarze Wolka
Dein Schicksalshemmel, – gib de drei,

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Kopf hoch! Au noch em ärgschta Gwitter

Kommt emmer wieder Sonnaschei!

Empfohlene Zitierweise:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 35. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/39&oldid=- (Version vom 1.8.2018)