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Seite:Schnitz ond Zwetschga (Otto Keller).pdf/57

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Dia Baura deant bei sotte Sacha

Sich net grad viel Gedanka macha.
Ond wia ’s hot nex meh z’ drenka gä,
No isch au Zeit fir d’ Leich grad gwä. –
A Prachtsred hot d’r Pfarrer g’halta,

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Da Frieder hot em Aug er b’halta,

Er hat vom Danz scho ebbes g’heert,
Ond het sich drieber arg empeert. –
Ond wia se nochher hoim send ganga,
No hot er dovo a glei gfanga:

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„Isch wohr, Du Frieder, – sag ’s no raus,

Hent danzt ihr heit beim Leichaschmaus?“
„A bisle,“ secht der Frieder trocka,
D’r Pfarrer, der isch ganz verschrocka,
Ond secht zom Frieder ganz entsetzt:

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„No sag mer bloß des oine jetzt,

A Leich liegt en d’r Schtube drenna,
Ond ihr, ihr hent do danze kenna!
I hätts net glaubt, bei meiner Ehr,
Daß sowas no au meglich wär.“ –

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Druf secht d’r Frieder obefanga:

„Ha, z’erscht isch freile net guat ganga,
Z’erscht hot ’s am Platz a bisle g’fehlt,
Bis mer da Sarg vor d’ Dier hent g’schtellt!“

Empfohlene Zitierweise:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 53. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/57&oldid=- (Version vom 1.8.2018)