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 Pech.

D’r Karle ond d’r Fritz, sei Brueder,
Send älle boide Schenderlueder,
Was dia net älles schtellat a,
Des goht net uf a Kuahhaut na.

5
Was isch dia Mueder äls so froh,

Wenn glicklich isch d’r Obed do,
Send dia em Nescht, ond d’ Dier isch zua,
No hot dia guat Frau au ihr Ruah. –

Wia älle Dag, so heit au wieder,

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Do hent d’r Karle ond d’r Frieder

Vom friaha Morga bis en d’ Nacht
Nex äls wia Lombereia g’macht;
Jetzt liaget se zelband em Bett,
Doch Ruah gibts oinaweg no net,

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Se wuahlet, trotzdem ’s Grabesnacht,

Em Bett rom, daß d’ ganz Bettlad kracht.

Soviel en d’ Mueder au duaht wehra,
Dia Donndersbuaba net druf hera;
Jetzt ruft se von d’r Schtuba rei:

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„Wenn’s jetzt koi Ruah gibt, – komm e nei!“

Doch ’s batt a-n-Augablickle bloß,
Drom fahrt se nei, reißt d’ Decke los
Und haut dem oina voller Groll
Em Donkla mächtich ’s Fiedla voll!

Empfohlene Zitierweise:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)