I sieh ond her scho am Goischt, wia beim Lesa von dera Iberschrift d’Leit da Kopf schiddlet ond saget: Heidichsdags vom a Mohrakepfle bloß z’ schwätzet, isch eigentlich a Niederträchtigkeit sondersgleichen. Ond von wega „net mega“ – descht jo ausgschlossa, – so en Haidackel gibts doch gar net, der a „Mohrakepfle“ net mag. A Mohrakepfle, des vor lauter Schoklad glitzert ond fonkelt, brau ond appetitlich, wo rengsum der Schlagrahm rausguckt, daß em ’s Wasser em Maul zammalauft, wemmers bloß sieht? – Ond doch ischs so! – Wenn bei der nägschta Brotkarta-n-Ausgab Märkla fir Mohrakepfla vertoilt werda dähtet, – dia kennt han, von mir aus, wer wett. I dähts net fir mi verbrauche! –
Freile hots au amol a Zeit gä, wo i a Mohrakepfle fir de grescht Kulturerrongaschaft ghalta han. Domols hätt e, wia d’r guat alt Esau, mei Erschtgeburt ohne Bsenna, net grad om a Lensagricht, – denn Lensa han e no nia mega, – aber om a Mohrakepfla eidauscht, wenn e net ausgrechnet d’r Neschtkegel en d’r Familie gwä wär. –
Wia der Mensch so weit komma ka, daß er trotzdem koi Mohrakepfla meh mag, – des will e Eich jetzt verzähla. – Also heret amol:
Otto Keller: Schnitz ond Zwetschga!. Julius E. G. Wegner, Stuttgart 1917, Seite 57. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schnitz_ond_Zwetschga_(Otto_Keller).pdf/61&oldid=- (Version vom 1.8.2018)