antreffen. Das höllische Wasser hat mir etliche zwanzig Fuhren Düngung weggeschwemmt; und in meiner Gesindestube – da siehts aus! – Tische, Stühle, Bettstellen, Diehlen – alles aus dem Leime gegangen. Mag das Kammerkollegium wieder neue herschaffen; kann nicht helfen. Nun also auf den Nachmittag, alter Papa! Valeas! (ab.)
Klaft. Ich begleite Sie, Hr. Oberamtmann! (nimmt die noch halbvolle Bouteille mit sich; ab.)
Belt. sieht ihnen nach.) Par nobile Fratrum, wie man zu sagen pflegt – Gerechtigkeit, Geldgeiz und Eigennuz, wo wären die nicht verschwistert? – Der gute Korn wird ihm für jetzt auch keine baare Münze aufzählen können; alle seine Felder ausgespült, und über die Hälfte seines Vorraths verschwemmt. Es wird ihm darum nicht viel beßer gehen. Es ist doch unbegreiflich, wie ein Mann, dem seit zwanzig Jahren von allen Seiten das Glück unermeßliche Reichthümer zuwarf, gegen jeden Bedrängten und Hülflosen so grausam und hartherzig seyn kann?
Weiler. Guten Morgen Herr Belt!
Belt. Ergebenster Diener!
Weiler. War nicht der Oberamtmann diesen Morgen da?
Franz Philipp Adolph Schouwärt: Die Ueberschwemmung. , Frankfurt am Mayn 1784, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schouw%C3%A4rt_%E2%80%93_Die_Ueberschwemmung_(1784).djvu/39&oldid=- (Version vom 24.10.2016)