Ihnen angenehm seyn. Mir auch nicht. Wir sind, wie alle Menschen, der Obrigkeit unterthan. Mir ist so zu Muthe, als ob diese Sache von keiner langen Dauer seyn werde: doch ich kann irren. Die Last, welche dabey auf mich und andere Superintendenten fällt, daß wir nun auch Cassirer seyn sollen und müssen, ist mir fürchterlich. Wo will am Ende ein wohlgeplagter Superintendens noch Zeit genug hernehmen, um das obtrudirte Einnehmeramt mit den vielen Collecturen und dieser betrübten Kopfsteuer bestreiten zu können.“
Ein anderer bittet seine Capitularen inständigst, Compassion mit ihm zu haben und ihm die aufgedrungene Steuereinnehmer-Last auf diese und jene Art zu erleichtern. Welchem er am Ende beyfügt: „Wer durch seine Saumseligkeit veranlassen wird, daß per modum executionis (womit man Nostris temporibus proh dolor! gar geschwind parat ist) die Capitation muß eingetrieben werden; der wird sich gefallen lassen müssen, wenn ich ihm die Execution zuschicke und mich des veranlassenden Schadens an ihm erhole. O tempora! Jedoch preces et lacrymae sunt arma Ecclesiae et arma nostra.“ Eine Menge
X. Y.: Schreiben aus dem Hohenlohischen im März 1791 in: Journal von und für Franken, Band 2. Raw, Nürnberg 1791, Seite 535. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Schreiben_aus_dem_Hohenlohischen_im_M%C3%A4rz_1791.pdf/14&oldid=- (Version vom 15.9.2022)