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Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150

neben- oder plintflugeln machen lassen, unden mit einem sarch[1] und oben mit einem gespreng[2][WS 1], und hat an der weiten oder preiten mitsamt den plintflugeln 9 statschuhe und an der hohe one den sarch und gespreng 6 statschuhe, so hat der sarch an der hoh 1 schuh 8 zol und das gespreng 8 schuh 3 zole und in das corpus der tafeln ist ein groß geschnitten s. Sebolts pild, oben mit zweien geschnitten, swebenden engeln, der einer, nemlich zu der rechten seiten, ein schilt des kungreichs Danmark mit einer kron, und der ander zu der linken seiten ein schilt des kungreichs Frankreich, auch mit einer kron, haltende und unden zu den fussen, zu der rechten seiten Sant Sebolts, des Schreyers pildung mit Schreyerschilt und -helm und zu der linken seiten seins weibs pildung mit Kamermeisterschilt und -helme, auch alles geschnitten, und oben auf der tafeln ain gespreng und mitten in dem gespreng ein gros geschnitten crucifix[3]. So ist an den flugeln, die innen und außen in 12 teil geteilt sind, gemalt Sant Sebolts leben, nemlich in ein ides teil zwo oder drei materi und an dem sarch ist auswendig gemalt ein brustpild unser lieben frauen, ir kind Jesum am arm habende, und dabei die 14 nothelfer, all mit prustbilden. Und an den orten desselben sarchs auf der rechten seiten Schreyer und der linken seiten Kamermeister schilt und inwendig an den turlein des sarchs ist gemalt ein englischer grus und der behalter soliches sarchs hat an der weiten bei 3 schuhen, an der hoh unz (= bis) an das gespreng ob 1 schuhe und an der tiefen 4½ zol und die ganz preiten des sarchs ob 9 zoln. So ist solche tafeln fertig und aufgesetzt worden in der vasten im 15 hundert und achten jar und hat gecost, wie hernach folgt:

Item dem schreiner von der tafeln, flugeln, sarch und gespreng zu machen 10 gld. rh.

Dem schnitzer von den pilden und dem crucifix zu schneiden 11 fl. rh.

Von den pilden, gespreng und anderm zu vergulden 19 gld. rh.

Dem schlosser davon zu beschlagen gegeben 3 pfund.

Fur farb und zeug, so darzu komen ist, 5 gld. rh.

Zweien knechten, der ider 7 wochen an den materien gemalt hat, fur cost[4] und lon 14 gld. rh.

Mer einem knecht mer dann ein wochen farb anzustreichen und zu fassen 1 gld. rh.

Mer einem gesellen 3 wochen am sarch zu malen 2 gld. rh.

Dem Albr. Türer fur sein muh und versaumnus seiner knecht zu liebung geben 7 fl. 5 pfd. 12 dl.


  1. D. h. einem hohlen Sockel mit 2 kleinen Flügeltüren.
  2. Fialenaufsatz.
  3. Es muß zweifelhaft bleiben, ob eines und welches der in der hlg. Kreuzkirche heute hangenden Krucifixe ursprünglich zum Schreyeraltar gehörte.
  4. D. h. hier: Auslagen.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Fussnote in der Vorlage: Filialenaufsatz
Empfohlene Zitierweise:
Albert Gümbel: Sebald Schreyer und die Sebalduskapelle zu Schwäbisch-Gmünd. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg 16, S. 125–150. Schrag, Nürnberg 1904, Seite 149. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Sebald_Schreyer_und_die_Sebalduskapelle_zu_Schwaebisch-Gmuend.pdf/25&oldid=- (Version vom 12.2.2024)