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No. 39.
Adrian van Ostade,

geb. 1610 zu Lübeck, gest. 1685 zu Amsterdam.

Ländliche Gruppe von eilf Figuren vor einer Hütte; mitten unter ihnen steht eine alte Frau, welche von einem Blatte etwas absingt.

Ostade war ein Schüler des Franz Hals, und wählte Gegenstände aus dem gemeinen Leben zu seinen Compositionen, welche von ungemeinem Genie zeugen. Mit grosser Leichtigkeit sind seine Bilder behandelt, durchsichtig, glühend und fliessend die Farben; die Zeichnung aber ist nicht durchaus lobenswerth.

Aus der Fürstl. Reussischen Sammlung. Auf Holz, 19 Zoll hoch, 15 Zoll breit.


No. 40.
Theodor Valkenburg,

geb. 1675, gest. 1721.

Thierstück. Todte Rebhühner, neben welchen man eine Flinte, ein Pulverhorn, Netze und andere Geräthschaften liegen sieht.

Valkenburg war Schüler von Joh. Weenix, und folgte dessen Manier in Abbildung zahmer und wilder Thiere. Er malte viel auf seinen Reisen in Deutschland, besonders in Wien, und für den König von England, Wilhelm III.

Aus der Reussischen Sammlung. Auf Leinwand, 41 Zoll hoch, 34½ Zoll breit, mit dem Monogramm des Meisters.


No. 41.
Theodor Valkenburg.

Thierstück. Ein am Hinterlaufe aufgehängter Hase, von Jagdgeräthschaften umgeben.

Aus der Reussischen Sammlung. Auf Leinwand, 41 Zoll hoch, 34 Zoll breit.


No. 42.
Melchior Bloem.

Thierstück. Ein todter Schwan, ein aufgehängter Hase und Feldhühner. Das Ganze ist mit ausserordentlicher Kraft behandelt, und die Natur auf das täuschendste nachgeahmt.

Ueber Bloems Leben finden sich keine Nachrichten vor: was um so mehr befremdet, da er füglich der Raphael unter den Thiermalern genannt werden könnte.

Aus der Reussischen Sammlung. Auf Leinwand, 47 Zoll hoch, 57 Zoll breit.


No. 43.
Christian Seibold,

geb. zu Mainz 1697, gest. zu Wien 1768.

Kopf einer alten Frau mit Spitzenkragen und einer alten Pelzmütze.

Seibold empfing nie die geringste Anleitung, sondern bildete sich selbst. Seine Werke sind etwas kalt, aber wahr colorirt, und bestehen in trefflich ausgearbeiteten Köpfen. Ob er gleich im Fleisse Dennern weichen muss, so übertraf er ihn doch in der Zeichnung und guten Auswahl der Stellungen.

Aus der Reussischen Sammlung. Auf Kupfer, 20 Zoll hoch, 15 Zoll breit.