Jacob Ruisdaal,
geb. 1635 zu Harlem, gest. 1681.
Eine Landschaft mit einem Meierhofe, von Eichen und Lindenbäumen umgeben. Männliche und weibliche Figuren beleben die Gegend. Auf einem Rasenplatze ruhen mehrere Schaafe und eine Ziege. Links führt eine Brücke über einen Fluss, auf dessen Fläche Enten herumschwimmen. Ganz im Vorgrunde liegt ein abgesägter Baumstamm.
In allen Theilen der Landschaft ist Ruisdaal der Natur höchst getreu; er wusste den eigenthümlichen Charakter jedes, auch des kleinsten Gegenstandes, richtig und wahr auszudrücken: was man vorzüglich an seinen sorgfältig belaubten Bäumen bemerkt. Sein Colorit ist eben so glänzend, als wahr, und, um seine Beleuchtung effectvoll zu machen, wählte er gewöhnlich stürmische Luft. Die Figuren liess er gewöhnlich von Wouwermans oder van der Velde malen.
Bernardo Luini,
lebte in Mailand um 1530.
Der Salvator und die Madonna, beide als Brustbilder, im Jugendalter dargestellt.
Luini war ein guter Colorist und Schüler des Leonardo da Vinci, dem er nachzuahmen strebte.
Franz Padoanino,
lebte im 17ten Jahrhundert.
Venus in einer Landschaft, auf einem Kissen ruhend. Nicht fern von ihr steht Amor, im Begriffe, seinen Bogen zu zerbrechen.
Padoanino war ein trefflicher Maler in grossen Figuren, und reich an Erfindung.
Johann von Udine,
starb 1564 zu Rom.
Eine heilige Familie. Maria (in Lebensgrösse) mit dem Kinde, welches, auf einem Säulenstuhle[1] stehend, seine Arme nach ihr ausstreckt; ihr zur Seite steht Joseph und der kleine Johannes, eine Rolle in der Hand haltend, worauf die Worte: „Ecce, agnus Dei!“ zu lesen sind.
Johann von Udine besuchte Raphaels Schule, und malte zu Rom, Venedig, Florenz und Udine historische Gegenstände.
Bernardino del Conte,
lebte um 1650.
Drei lachende Männer (Brustbilder) und eine junge Frau mit einem kleinen Hunde auf ihrem Arme, spielen das bekannte giuocare alla mora.
B. del Conte war ein Venetianer berühmter Baumeister und lebte ums Jahr 1560.
Maximilian Speck von Sternburg: Verzeichniss der von Speck’schen Gemälde-Sammlung, Teil 1 (1827). Eigenverlag des Autors, Leipzig 1827, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Specksche_Gem%C3%A4ldesammlung_1827.pdf/53&oldid=- (Version vom 1.8.2018)