Paul Rembrand van Ryn.
Die bejahrte Mutter des Künstlers im Brustbilde. Ihr Kopf ist mit einem dickwolligen Tuche, und ihre Stirn mit einer weissen Binde bedeckt. Sie scheint sich auf einen Stab zu stützen, auf welchem ihre beiden Hände ruhen.
A. van Ostade.
Conversations-Stück. Drei Bauern sitzen in einer Stube vor einem Tische, und spielen Triktrak. Einer derselben beobachtet, eine Pfeife Tabak rauchend, sehr aufmerksam seinen Gegner im Spiele, während der Dritte seine Pfeife stopft, und dieser Unterhaltung zusieht.
Rembrand van Ryn.
Eine bejahrte Matrone mit den edelsten Gesichtszügen, sitzt, den Kopf auf ihren linken Arm stützend, an einem Tische vor einem aufgeschlagenen Buche, und blickt, in ernstes Nachdenken versunken, gen Himmel. Auf dem, mit einem rothen Teppiche bedeckten Tische befinden sich noch mehrere Bücher, ein Schreibzeug, Leuchter u. s. w.
Dieses vortreffliche Bild befand sich sonst im Cabinet des Herrn Glüme, und wurde von Schmidt in Berlin radirt.
Salomon Ruysdaal,
Eine Landschaft. Rechts erblickt man mehrere Hütten unter Bäumen; im Mittelgrunde ist eine Frau beschäftigt, Wäsche zu trocknen, welche,[1] nach der trüben Luft zu urtheilen, kurz zuvor vom Regen getroffen wurde.
Salomon Ruysdaal brachte es im Landschaftmalen nicht zu der Vollkommenheit, wie sein Bruder Jacob; er ahmte mehr dem van Goyen u. A. nach.
Heinrich van Steenwick,
geb. 1550, gest. 1604.
Das Innere einer Gothischen Kirche in Nachtbeleuchtung. Zwei Kerzen brennen am Hochaltare, wo eben ein Kind getauft wurde, welches, begleitet von den Taufzeugen und der Dienerschaft, durch die Wärterin nach Hause getragen wird.
Steenwick war Schüler des Joh. de Vries, und zeichnete sich durch Architectur-Malerei aus. Seine Bilder sind gewöhnlich Nachtstücke, und fleissig ausgearbeitet; die Figuren darin sind meistens von Breughel und von van Tulden.
Maximilian Speck von Sternburg: Verzeichniss der von Speck’schen Gemälde-Sammlung, Teil 1 (1827). Eigenverlag des Autors, Leipzig 1827, Seite 46. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Specksche_Gem%C3%A4ldesammlung_1827.pdf/58&oldid=- (Version vom 1.8.2018)