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No. 120.
Johann Asselyn,

genannt Crabetie, geb. 1610, gest. zu Amsterdam 1660.

Eine Landschaft. Im Vorgrunde ist nahe bei einer Ruine ein Jäger vom Pferde gestiegen, um seinen Durst aus einem Bache zu löschen, worin er sein Ross durch einen Knaben tränken lässt. In der Ferne gewahrt man zwei andere Personen mit mehreren Jagdhunden.

Asselyn war Schüler Johann Miel’s, und sehr geschickt in Schlachtstücken, Thierstücken und kleinern Historienbildern. In Rom hatte er häufigen Umgang mit Peter van Laar, genannt Bamboccio, dessen Manier er nachahmte.

Aus der Gräfl. Sickingschen Sammlung. Auf Leinwand, 24 Zoll hoch, 36 Zoll breit.


No. 121.
Melchior Hondeköter,

geb. 1585.

Ein Hühnerstück. In der Nähe eines Gebüsches sieht man eine weisse Henne ihre Küchlein verbergen; ein schön gefiederter Hahn steht neben ihr; in der Ferne erblickt man noch anderes Geflügel.

Hondekoeter malte meistens lebendige Vögel; besonders schön ahmte er die Federn nach. Er übertraf fast alle seine Vorgänger.

Auf Leinwand, 40 Zoll hoch, 49 Zoll breit.


No. 122.
Johann Wynants,

geb. 1600.

Eine Landschaft. Ein mit zwei Bäumen und Gebüsch bewachsener Hügel stellt sich hier dar; auf der vorbeiführenden Landstrasse wandert ein Bauer, welchem ein Hund vorausläuft; und eine hügelige Ferne schliesset das Bild.

Wynants wird für Wouwerman’s Lehrmeister gehalten. Leichter Pinsel, richtige Behandlung des Lichts und schöne Lüfte zeichnen seine Landschaften aus; die darin angebrachten Figuren sind von Ostade, Lingelbach, van Fulden und A. van der Velde gefertigt.

Aus der Gräfl. Sickingschen Sammlung. Auf Holz, 19 Zoll hoch, 19 Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisters.


No. 123.
Thomas Wyck,

geb. zu Harlem 1616, gest. 1686.

Ein Seehafen und Marktplatz, mit Architektur und Statuen geziert. Auf dem Marktplatze werden Früchte feil gehalten.

Wyck malte Seehäfen, Märkte und Seiltänzergruppen. Der Ton seiner Gemälde ist warm, und die Farben sind stark aufgetragen.

Aus der Gräfl. Sickingschen Sammlung. Auf Leinwand, 63 Zoll hoch, 72 Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisters.


No. 124.
J. B. Cima da Conegliano,

lebte um 1517.

Madonna mit dem Kinde, von Johannes und Hieronymus umgeben. Einige Charaktere und Conturen, vorzüglich die des Johannes und Hieronymus, zeigen schon den sich regenden Geist des wahren grossen Styls, den Conegliano sich in so hohem Grade zu eigen zu machen wusste.

Conegliano war der erste Meister zu Venedig, welcher der Manier des Johann Bellini folgte, der sein erster Lehrmeister gewesen ist.

Aus der Gräfl. Sickingschen Sammlung. Auf Leinwand, 28 Zoll hoch, 42 Zoll breit.