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T. van Bergen war Schüler des A. v. d. Velde, und malte Kühe, Schafe, kleine Figuren und Landschaften mit glühenderem und hellerem Colorit, als sein Lehrmeister; allein er stand ihm in der Behandlung des Baumschlages und in der Ausführung des Ganzen nach.

Aus der Gallerie des Fürsten Kaunitz. Auf Holz, 13 Zoll hoch, 18 Zoll breit.


No. 163.
Johann de Valdes,

gest. 1691, 60 Jahre alt.

Der heilige Bruno, Abt der Cisterzienser, sitzt in einer Landschaft unter einem Baume, und dictirt einem Laienbruder. In ihrer Nähe regnet es, ohne dass sie davon getroffen und in ihrer Beschäftigung gestört werden. Dieses Bild ist wohl eins mit von den ausgezeichnetsten, welches die Spanische Schule hervorgebracht hat.

J. de Valdes war Maler, Bildhauer und Baumeister zu Sevilla, und Director der dasigen Akademie. Eigenes Genie lehrte ihm jene Künste, und obwohl seine Werke in keinem Stücke den Arbeiten andrer Meister gleichen: so haben sie doch alle Schönheiten derselben. Seine Gemälde zeichnen sich durch schönes Colorit, reiche Composition, correcte Zeichnung, Geschmack, edle Gedanken und Ausdruck der Leidenschaften aus.

Aus der Gräfl. Fries’schen Sammlung. Auf Leinwand, 75 Zoll hoch, 88 Zoll breit.




Folgende Gemälde sind grösstentheils von noch lebenden Künstlern.


No. 164.
Wilhelm Kobel,

geb. 1766 zu Mannheim.

Thierstück. In einem Gewittersturme reitet ein Knabe ein Paar Pferde aus der Schwemme. W. Kobel war Schüler seines Vaters Ferdinand Kobel.

Aus der Reuss’schen Sammlung. Auf Leinwand, 39 Zoll hoch, 49 Zoll breit.


No. 165.
J. L. E. Morgenstern,

lebte in Frankfurt a. M.

Das Innere einer gothischen Kirche in Tagbeleuchtung, mit vielen Figuren staffirt. Perspective und Abstufung des Lichts sind mit Kunst und Kenntniss behandelt.

Auf Kupfer, 19 Zoll hoch, 17 Zoll breit. Mit dem Monogramm des Meisters.


No. 166.
J. L. E. Morgenstern.

Das Innere einer gothischen Kirche in Nachtbeleuchtung, ein Gegenstück zu dem vorigen.


No. 167.
Philipp Hackert,

geb. zu Prenzlau 1737.

Eine ländliche Gegend bei Neapel. Links ist ein Wasserfall, rechts ein Monument, an dessen Fussgestelle ein Jüngling mit einem Hunde sitzt. Im Mittelgrunde rechts und links erblickt man Tempel und Villen.

Hackert empfing den ersten Unterricht bei Lesueur. Im Jahre 1766 ging er mit seinem Bruder Johann nach Italien.

Aus der Fürstl. Kaunitz’schen Sammlung. Auf Leinwand, 72 Zoll hoch, 44 Zoll breit. Mit dem Signum: Ritu fluminis Acta vita. 1806.