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nach denen er als Fremdling in das wohlbekannte Schloss seiner Väter zurückkehrte.

Im Jahre 1613 kam Schloss Langenau an die von Elz-Rüvenach, später waren die Herren von Marioth seine Besitzer, von denen es die Gräfin Giech, die Tochter des Freiherrn von Stein, erwarb. – Die alte Burg war in einem Viereck erbaut; ihre Ringmauern und Thürme, sowie der Wallgraben sind zum Theil noch gut erhalten. Vor dem Wartthurm erhebt sich das Herrenhaus modernen Styls, in dem sich eine Zeitlang die von der Gräfin Giech gegründete Rettungsanstalt für verwahrloste Kinder befunden hat. Eine zweite Burg, Neulangenau, war auf dem angrenzenden Berge Arnstein gegenüber von den Herren von Langenau im Jahre 1350 aufgerichtet worden. Sie wurden dabei unterstützt von Johann von Nassau-Merenberg, demselben, der auch bei der Erbauung von Holenfels mitgeholfen hat. Aber hier waren die widerstrebenden Nachbarn glücklicher. „Sie ward gebrochen, das thete Bischof Bemund zu Trier. Vnd was erst neuwlich aufgeschlagen worden.“ So berichtet die Limburger Chronik. Jetzt ist jede Spur von derselben verschwunden.


Nassau.[1]


Von Langenau erreicht man das Thal entlang gehend in einer Stunde das Städtchen Nassau; auch kann man von dort aus die sog. Hoheley, einen Punkt mit herrlicher Aussicht, besteigen, von wo ein wohlangelegter Weg jenseits dahin hinabführt. Setzen wir indessen unsere Tour auf der Bahn fort, um von ihr aus noch einmal die schönen Bilder, an denen wir uns erfreut, im Fluge an uns vorübergehen zu lassen. Unterhalb


  1. Gasthäuser: Krone; Hôtel de Nassau; Anker; Grünewald.
Empfohlene Zitierweise:
August Spieß: Das Lahntal von seinem Ursprung bis zur Ausmündung nebst seiner nächsten Umgebung. Verlag von L. J. Kirchberger, Dillenburg 1866, Seite 177. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Spiess_Das_Lahnthal.pdf/210&oldid=- (Version vom 1.8.2018)