Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 1.pdf/136

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Taufkanne, zu dem Becken auf Tafel 12 gehörig, mit hohem dünnen Hals und Deckel sowie Ausguß, der Körper und der Ansatz am Hals mit Perlmutterplättchen auf Kupfer belegt, alles übrige aus vergoldetem Silber. Der runde Sockel mit einem Rand von Akanthusblättern hat eine Einkehlung, die mit feinen deutschen Renaissancelaubranken getrieben und gepunzt ist. Vier aufgesetzte Voluten greifen mit Akanthusblättern und Löwenfüßen über den Rand hinaus. Unter dem gedrückten Körper hält ein mit Widderköpfen besetzter Ring die Schienen der Fassung, die oben von einem mit gleich feinem aus vier Schalen entspringendem Blattwerk geschmückten Reifen gehalten wird. Henkel und Ausguß sind mit stilisierten Delphinen besetzt. Der Hals hat eine trichterförmige breite Öffnung mit einem Deckel, der in gepunzter Arbeit mit Rollwerk und Renaissancelaubranken verziert ist. Form und Verzierung sind von höchster Vollendung. Entwurf von Peter Flettner, Ausführung von Melchior Baier Meister in Nürnberg 1525, gest. 1577. Beide Stücke sind für Herzog Georg den Bärtigen von Sachsen (r. 1500 bis 1539) nach 1535 entstanden. Keine Marken. (H. 29 – IV. 256.)