Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 1.pdf/212

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Silbervergoldete Kanne in Gestalt eines Drachens, (zu dem Becken auf Tafel 31 gehörig,) als dessen Flügel und Schwanzstück drei Perlmuttermuscheln eingesetzt sind. Der Drache sitzt auf einem Unterteil, dessen gewölbter und mit Ranken getriebener Sockel im Dreipaß gebildet und mit drei ovalen gewölbten Perlmutterscheiben in Zargen geschmückt ist, zwischen denen drei oxydierte Frösche sitzen. Auf dem Sockel trägt eine gegossene, am Bauche mit drei Tiermasken, am Halse darüber mit drei Bügeln zwischen Hermen geschmückte Vase die runde Scheibe des Unterteils. Der sitzende Drache ist mit getriebenen Ranken geschmückt und hat auf dem Rücken eine Maske mit Widderhörnern und einen nach dem Schwanzstück des Körpers sich bäumenden Delphin als Henkel. Der Kopf des Drachens ist abnehmbar und hat im Rachen eine Ausgußröhre. Die Erfindung scheint dem Christoph Jamnitzer, 1563–1618, Meister 1592, anzugehören, der als Unternehmer die Ausführung einem anderen Nürnberger Meister übertrug. – Auf der Brust des Drachens und auf dem Rand des Sockels die Beschaumarke von Nürnberg und die Meistermarke von Nicolaus Schmidt, Meister 1582, R 3140. (H. 33 – IV. 157.)