Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 2.pdf/142

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

als Gegengewicht der Komposition auf der anderen Seite eine Gruppe dreier niedersinkender Krieger gegenübergesetzt. Während dort die Gruppe des Hippokampen erst unten am Bauch angesetzt ist, wird hier Andromeda auf die Kante der Gegenschwingung aufgesetzt, zu ihren Füßen dann ein Delphin zugleich Ausguß. Die Bildung der kleinen gegossenen Gestalten zeugt von besonderer plastischer Begabung, und bei der glatten Oberfläche der Vasen kommt das Figürliche um so schärfer zu Geltung.

In den im Sechspaß ausgestalteten auf kurzen eckigen Sockeln ruhenden Kaffeebrettern ist die Verzierung auf Masken über den Sockeln und auf eine schmale Buckelung beschränkt. Vielleicht haben wir in Philipp Stenglin, der 1696 in Augsburg heiratet, den Verfertiger der beiden Kannen zu sehen. Die Meistermarke ist mit dem Stichel wohl durch den Augsburger Silberhändler unkenntlich gemacht worden, um den Hersteller der Arbeiten unbekannt zu lassen.

In ungefähr gleicher Größe wie diese Untersatzteller der Kaffeekannen befinden sich im Grünen Gewölbe noch eine Anzahl von Becken Augsburger Herkunft, die in zwei verschiedenen Formen mit geringen Varianten hergestellt sind. Die Grundform ist rund, doch ist der Rand der einen Sorte in zwölf Kreisbogen gegliedert, der der anderen Sorte ist abwechselnd in sechs geraden Linien und sechs symmetrisch doppeltgeschweiften Linien ausgebildet. Die in Kreisbogen geschweiften Schüsseln scheinen die früher entstandenen, eine hat die Marke von Philipp Küsel, gest. 1700, (IV, 249), eine andere die von Gottlieb Mentzel, Meister 1721, gest. 1757. Es ist ja wohl möglich, daß die spätere nach dem Muster der früheren hergestellt wurde. Andere runde Schüsseln tragen das Monogramm DS. Nach ô Byrn heißt einer der Augsburger Silberschmiede, die nach Dresden geliefert haben, Daniel Schlesinger, doch ist es zweifelhaft, ob ein Meister dieses Namens in Augsburg ansässig war (cf. R3.). Darum schlägt Rosenberg dafür den Silberschmied Daniel Schaeffer vor, der 1701 vermählt, 1727 gestorben ist. Werner David Schneeweiß. Eine auf den anderen Schüsseln mit geradem und geschweiftem Rand vorkommende Meistermarke ist die des Johann Erhardt Heuglin (Heiglin, Heigle), gest. 1757.

Zu diesen Becken, die als Handwaschbecken bezeichnet werden, gehören Kannen, die die Form von Helmkannen oder Kelchkannen haben, wiederum in Varianten. Davon haben vier die Signatur DS und drei J. E. H., also wenn