Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 3.pdf/159

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in die Komposition eingefügt worden zu sein, das eine Paar in den Eckfeldern des Unterbaus aus weißem Jaspis geschnitten, das andere Paar in der halben Höhe des Obelisken aus Alabaster. Zwei Negerbüsten mit Köpfen aus schwarzem Jaspis und Gewand aus Alabaster stehen zwischen den drei Sphinxen, die den Sockel des Obelisken tragen. Etwas kleinere Büstenpaare aus rotem Jaspis stehen auf den Verzierungen vor den Eckfeldern neben dem Emailbildnis Augusts des Starken, und auf dem Kelch des Obelisken, flankiert von noch kleineren solchen Büsten. Wie beliebt damals solche geschnittenen Büsten waren, erhellt daraus, daß das Grüne Gewölbe noch eine ganze Anzahl davon als selbständige Nippesstücke besitzt.

Noch nicht zufrieden mit der reichen und prunkvollen Ausstattung des Obelisken, hat August der Starke den mit Marmormosaik belegten Platz, auf den dieser gestellt ist, von Dinglinger noch mit einigen anderen Kunstwerken besetzen lassen. In direktem Zusammenhang mit diesem seinem Denkmal stehen die, ebenso wie die Figuren vom Hofhalt des Großmoguls, aus Goldemail gebildeten, doch in etwas größerem Maßstab ausgeführten acht Vertreter antiker und exotischer Völker, die das Denkmal bewundern. Auf den Stufen des Platzes sitzen vier antike Kriegsknechte in gleicher Ausführung als Wache. Da aber diese schlafend dargestellt sind, so liegt der Gedanke nahe, daß sie ursprünglich zu einem dann nicht verwendeten Kabinettstück der Auferstehung Christi bestimmt waren. Die Figürchen haben die gleichen Vorzüge wie jene, etwa ein Dutzend Jahre früher entstandenen Stücke. Die beiden aus Elfenbein geschnitzten Adler mit Zepter und Schwert, vor dem Sockel des Unterbaues, auf deren goldenen Postamenten je das Monogramm Augusts des Starken einem Emailschild aufgelegt ist, stehen dann mit dem Denkmal in schon loserer Verbindung, sie sind mit ihren Chalzedonstufen frei aufgestellt. Eins dieser beiden Stücke ist auf Tafel 46 abgebildet. Die übrigen sechs Stücke aber, die beiden hohen schlanken Nephritkannen hinten, die beiden in Goldemail gefaßten Vasen aus braunem Böttgersteinzeug, sowie die in der Mitte dazwischen stehende Chalzedondose mit der goldenen Uhr vorn auf dem Sockel des Unterbaues und endlich die innen und außen ganz mit Emailmalerei überdeckte Vase davor auf dem Denkmalsplatz, alle diese Nippesgegenstände von kunstvollster Ausführung haben mit dem Denkmal selbst nichts zu schaffen. Von diesen ist eine der Nephritvasen auf Tafel 45 in der Mitte, die Chalzedondose mit der Uhr und die Emailvase auf Tafel 46 abgebildet.