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TAFEL 38
STEINSCHNITZEREI


Schmuckvasen, mit vergoldetem Silber, Edelsteinen, Kameen, Perlen und Email besetzt. – Die Vasen sind mit Flachreliefs bedeckt, die allerhand bukolische Szenen, Faunen, Panisken u. dgl. darstellen und jeweils mit zwei großen Medaillons, Köpfen in Grisailleemail, besetzt sind; unten und oben Festons, Kameen, Edelsteine. Am Hals, über den schlangenförmigen Henkeln, das Monogramm AR mit der Krone. – Im Sockel Nischen mit Hermen von Satirn und Diana. Hölzerner Untersatz. – Kelheimer Stein.

Arbeiten von Johann Melchior Dinglinger (1664–1731). Sponsel, I. M. D. und seine Werke, 1904, S. 20 u. 48.

V. 136 u. 141. Inventar 1733 Pretiosenzimmer, S. 171; Nr. 6 u. 7: Zwey gleiche Vasen, auf ihren Piedestalen 22 Zoll hoch, von Lapide Pario auf der einen ist das Fest des Pans und des Fauni, en bas relief, geschnitten, desgleichen an den andern Seiten des Pans und Fauni Portrait en emaille. Die andere Vase stellet vor das Fest des Bachi und Dianae … Von denen emaillierten Portraits ist das von Pan schadhafft. – Daneben spätere Bleistiftnotiz* von Dinglinger. * Notiz vom 25. Juli 1731 (Archiv des Grünen Gewölbes); 2 oval Vasen von Stroh-Stein, welche der seel. Hoff Jubelier Dinglinger mit Deckeln geliefert.

Da die Vasen im Inventar von 1725 noch nicht genannt sind, dürften sie erst zwischen 1725 und 1731 in die Sammlung gekommen sein. Sie stammen danach, wie auch stilistisch deutlich, aus der letzten Periode des Meisters.