Seite:Sponsel Grünes Gewölbe Band 4.pdf/90

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
TAFEL 11
ELFENBEINSCHNITZEREIEN


a) Kauernde Venus, die Arme über der Brust gekreuzt, das rechte Bein angezogen, den Kopf nach rechts geneigt, auf einem liegenden Krug. – Nach dem antiken Vorbild im Louvre. Glatte Arbeit des 19. Jahrhunderts.

VII. 133. Aus der Sammlung der Prinzessin Luise von Sachsen.


b) Venus mit dem Spiegel. Sie blickt in den, mit Barockrahmen versehenen Spiegel, den sie mit der Linken emporhält, während die Rechte das von der linken Armbeuge über den Rücken fallende Gewand vor den Schoß zieht. Den Hals schmückt eine Perlenkette mit Anhänger, das aufgesteckte Haar ein Diadem. – Auf braunem Holzsockel.

Wohl von demselben Meister wie der „Raub der Sabinerin“, (Tafel 10, dem Melchior Barthel zugeschrieben) nach Vergleich der Behandlung des Haares, der Augen und des Schoßes.

II. 935, hier als „Klugheit“ bezeichnet.


c) Bogenschnitzender Amor. Das Kind mit den kurzen Flügeln hat den Bogen vor sich mit der linken Achselbeuge auf den Boden gestemmt und schneidet mit dem krummen Messer einen Span ab; der Kopf ist nach vorn gesenkt, die Augen sind fast geschlossen. Nach der Marmorfigur von Fiamingo, Berlin (Vöge a. a. O., Nr. 901, S. 185).

III. 334. „Statuette nach Correggio von Permoser.“

Die Kinderfiguren (Sandstein), Frühling und Winter, im Schloßgarten zu Wiederau i. S., auch die Marmorstatuette eines Puttos, der sich am Feuer wärmt, in der Leipziger Stadtbibliothek, alles beglaubigte Arbeiten Balthasar Permosers, sind besonders in der Bildung der Augen der Dresdner Figur sehr verwandt (Ernst Michalski, Balthasar Permoser, Tafel 81 u. 96, Text S. 21).