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auf demselben Punkt. Nein, ihr Chef war ihr nie irgendwie zu nahe getreten. Er hatte sie nur einmal eingeladen, mit ihm das Wochenende auf seinem Landsitz am Jackson droben in den Bergen zu verleben. Ihre eisige Ablehnung hatte genügt, – er hatte sich wortreich und für Margas Geschmack zu süßlich entschuldigt und auch erklärt, daß selbstverständlich seine Hausdame mit draußen sein würde als Ehrenwache.

Daß diese Bemerkung, die seiner Einladung das Verfängliche nehmen sollte, eine schlimme Entgleisung war und sogar als Beleidigung aufgefaßt werden konnte, dessen ward er sich erst durch Margas noch eisigeren Gesichtsausdruck bewußt. Klugerweise hatte er auf eine weitere Erörterung der peinlichen Angelegenheit verzichtet und sein ferneres Verhalten seiner Sekretärin gegenüber auf einen Ton rücksichtsvoller, feinabgetönter Vertraulichkeit in geschäftlichen Dingen eingestellt – nur in geschäftlichen. Jedes irgendwie geartete mehr persönliche Interesse schaltete er scheinbar aus. Dafür erteilte er Guy Trebber den Auftrag, Marga insgeheim zu beobachten.

Daß dieser auch hierbei seine eigenen Ziele verfolgte und ihm dauernd falsche Meldungen überbrachte, konnte Consort nicht nachprüfen. Der junge Reeder wußte nichts von den freundschaftlichen Beziehungen seiner Sekretärin zu Bert Snider, und als dieser selbe Snider durch Vermittlung eines in die geheimen Dinge eingeweihten näheren Bekannten Consorts ihm nahelegen ließ, Marga zur Kräftigung ihrer Gesundheit mit nach

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/102&oldid=- (Version vom 1.8.2018)