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Die Frage klang angesichts der letzten Ereignisse rührend töricht. Aber es blieb auch die einzige Frage dieser Art, denn dieser kurze Schlummer hatte das Mädchen erfrischt und ihren Kopf von dem schweren Druck befreit, der ihr vorhin das Denken zur Qual gemacht hatte. Sie saß aufrecht da, sah die kleine Felsenhöhle und draußen die Sonne und das Meer und erfaßte sofort das inzwischen Geschehene.

„Die Maryland ist untergegangen, Mister Consort“, sagte sie mit recht kräftiger Stimme, – was Solwy gar nicht in seine Pläne hineinpaßte, denn eine körperlich und seelisch noch völlig niedergebrochene Marga wäre ihm eine bequemere Gefährtin gewesen.

Er nickte ihr schmerzlich zu.

„Leider, Miß Alting … untergegangen!! Wir sind Schiffbrüchige und wissen nicht einmal, wo wir uns befinden. Wir drei, nämlich Trebber als dritter, ja, – als dritter und als unangenehmste Beigabe …“

Der Name Trebber genügte, Marga noch empfänglicher für alles zu machen, was der kalt berechnende Consort jetzt weiter erklärte.

Er räusperte sich, als ob ihm das nun folgende Geständnis nicht leicht würde. „Miß Alting, ich habe damals, als ich aus reiner Menschengüte den entflohenen Sträfling, der sich Guy Trebber nannte und der so flehentlich um eine Anstellung bat und natürlich beteuerte, er wäre vollkommen schuldlos zur Deportation verurteilt worden, ja, ich habe damals

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/104&oldid=- (Version vom 1.8.2018)