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Es war noch hell genug, jede Einzelheit dieses wie durch Zauberspruch hier aufgetauchten Mädchens zu unterscheiden, das in seiner modernen blitzsauberen Kleidung und mit dem großen Basthut in dieser Umgebung eigentümlich fremdartig wirkte.

Evy näherte sich den an der Zaunpforte Stehenden und machte erst dicht vor ihnen halt, musterte Brack sehr eindringlich mit ihren dunklen Augen und sagte dann mit einem leichten Kopfneigen, das eine Art Begrüßung vorstellen mochte:

„Herr Brack, Sie sollen ein etwas schwieriger Charakter sein. Ich möchte die Lage von vornherein klären. Hier auf der Tabu-Insel gibt es nur eine Person, die zu befehlen hat. Das bin ich. Sie werden sich danach richten.“

Ihre Stimme war angenehm und vermied alle Schärfe. Was sie sprach, klang jedoch so selbstverständlich und so jede Widerrede ausschließend, daß Tim Brack gar nicht dazu kam, seinem jäh aufsteigenden Ärger irgendwie Luft zu machen. Evy hatte Marga die Hand gereicht und hinzugefügt: „Ich wünsche Ihnen hier ein recht frohes Zusammenleben. Für heute muß ich mich verabschieden. Auf Wiedersehen also, Fräulein Alting.“

Dann öffnete sie die Zaunpforte und verschwand hinter den großen Korallenblöcken, die außerhalb des Haines seinerzeit künstlich aufgeschichtet worden und nun im Laufe der Jahre längst mit Farnen und Lianen und Akazien dicht umsponnen und bewachsen waren.

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/126&oldid=- (Version vom 1.8.2018)