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Aber ihre Stimme bebte nicht, als sie ihm leise und mit berechtigter Empörung und doch eigentümlich beherrscht entgegnete:

„Ist das deine Begrüßung für mich nach einem Jahr der Sorge und Pein?! Wodurch habe ich das wohl verdient?!“

Guy Trebbers Gedanken eilten für Sekunden in eine ferne und tote Vergangenheit, – kehrten aber sofort wieder in die Gegenwart zurück und hatten doch den einen Widerhall in ihm geweckt: Erinnerungen, die sich nicht so einfach austilgen ließen! Zu vieles verband ihn einst mit diesem Mädchen, das so überraschend jung aussah und doch weit älter war! Ihre Schuld an dem, was inzwischen geschehen, mochte auch geringer sein, als es den Umständen nach schien.

„Von Verdienen oder Nichtverdienen wollen wir hier nicht sprechen“, meinte er etwas weicher. „Zur Erörterung steht nur mehr die Gegenwart, von der ich nur das begreife, was mich und meine Schicksalsgefährten angeht. Was du hier treibst, Evy, ist deine Sache, – das geht mich nichts mehr an. Du hast jedoch Marga Alting aus unserer Grotte dort am Außenstrande weggeholt und dich somit in Dinge eingemischt, die meines Erachtens eine weniger unklare Erledigung hätten finden können. Ich entdeckte die Spalte oben an der Decke der Grotte. Consort schläft noch immer. Ich suchte Marga und habe mir erlaubt, in deinem Felsenheim droben einige Anleihen zu machen und deines treuen Barabas’ Rasierzeug zu benutzen. Daß du mich mit einem fünftägigen Stoppelbart

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 130. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/130&oldid=- (Version vom 1.8.2018)