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Vater denken, der ihn so heimtückisch zu beseitigen gesucht hatte, – er war verbittert und gehörte doch zu ihr, ob er wollte oder nicht!

Ihn ketteten Fesseln an sie und die Vergangenheit, die unzerreißbar waren. Es hätte ihrerseits nur eines Wortes, eines kurzen Satzes bedurft, und er wäre ihr zu Füßen gesunken und hätte um Verzeihung gefleht, weil er ihr so eisig ablehnend gegenübergetreten war. Doch dazu war sie zu stolz. Das war ihr Geheimnis und ihr Glück, – wie einst hier die Oro-Königin ein Glück gefunden haben mochte, das von niemandem bedroht wurde.

Ja, der Vater war’s, der zwischen ihnen stand für immer, – weil Harry nicht vergessen konnte!! Es mochte ja schwer sein, sehr schwer, dies Vergessen-Können! Sie trug ihm nichts nach. Nur das vermochte sie nicht: Ihm ins Gesicht zu rufen: „Hast du denn die eine Nacht vergessen, und ist dir nie die Vermutung gekommen, daß auch ich an dieser Nacht getragen und gelitten habe viele Monate?!“

Evy ließ den Kopf sinken und fragte aus tiefstem Widerstreit der Empfindungen heraus:

„Wie begrüßte Barb dich?!“ – Sie konnte sich zwar auf Barabas verlassen, aber sie wollte sicher gehen.

„Er mußte einen ganzen Becher von seinem vorzüglichen Palmschnaps trinken, bevor er wieder seine fünf Sinne beieinander hatte. Dann aber fiel er mir um den Hals.“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 132. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/132&oldid=- (Version vom 1.8.2018)