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Snider pflichtete ihm scheinbar bei, dachte sich aber sein Teil, setzte seine Mahlzeit fort und war nur etwas schweigsamer geworden. Er belächelte die großspurige Art, in der Consort sich als Retter Margas und Trebbers ausspielte, und hatte besonders für diesen Exsträfling, von dem Consort stets als von seinem Schützling sprach, außerordentliches Interesse. Guy Trebber war ihm eine völlig neue Erscheinung, und er sagte sich sofort, daß das Verschwinden Margas und dieses Kochs und Dieners auf weit ernstere Ursachen zurückzuführen sein dürfte, als der geistig so einseitige Consort dies vermutete.

Überhaupt: Marga!! – Das war für ihn ein dunkles Thema und ein immerwährender feiner Nadelstich für seine Eitelkeit! Und eitel war er. Wie alle die, denen die Macht des gedruckten Wortes den Kopf etwas verwirrt und sie zur Überschätzung dieser Macht verleitet hat. Margas letzter Brief mit der kühlen Abwehr gegen die Annahme einer bereits feststehenden Verlobung war von ihm lediglich als Diplomat höflich beantwortet worden – als Diplomat, der alle Aussichten hatte, durch die erhofften genauen Informationen in die hohe Politik hineinzuschlüpfen. Diese Aussichten waren nun in eine nebelhafte Ferne gerückt. Der Mann, der bestimmt seine Finger mit in dem üblen Spiel hatte, saß ihm nun hier als Schiffbrüchiger gegenüber, abgeschnitten wie er von aller Welt und unglaublich stumpf für die vielen Anzeigen besonderer Vorgänge, die zu allerlei phantastischen Schlüssen berechtigten.

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 139. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/139&oldid=- (Version vom 1.8.2018)