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und so eindringlich auf sie einsprach, wunderte ihn nicht allzu sehr. Immerhin war er empört über die Unverschämtheit dieses Sträflings, der da droben auf der schattigen Terrasse bereits ganz so tat, als sei er hier in allem Herr der Situation. –

Guy Trebber oder besser Harry Helger hatte genau wie Evy in dieser Nacht keinen Schlaf gefunden. Bis zum ersten Strahl der Sonne, der sich in die Festung der Tabu-Insel hineinwagte, hatte er lediglich aus Rücksicht auf seine Gefährten still gelegen und war dann doch ganz leise aufgestanden und hatte sich draußen auf die Terrassenbrüstung gesetzt.

Er war unzufrieden mit sich und aller Welt. Am meisten mit sich selbst. Er schalt sich einen Schwächling, – das half sehr wenig. Er konnte die Gedanken an Evy doch nicht bannen. Es gibt eben Dinge, die über Manneskraft gehen, und so war es hier.

Er fand bald Gesellschaft. Marga hatte sich nach einer fest und traumlos durchschlafenen Nacht frühzeitig erhoben, erst einmal gründlich ihr Haar in Ordnung gebracht und sich auch sonst um ihren Anzug bemüht und die bunten Stoffe durch Nadeln gefälliger gerafft. Später sollte daraus ein Kleid werden … Später, – dazu brauchte sie Zeit. Sie beschaute sich in dem kleinen Spiegel und fand, daß dieses etwas phantastische Insulanerinnenkostüm ihr nicht schlecht stand, – es paßte auch in diese Umgebung hinein. Sie legte

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/173&oldid=- (Version vom 1.8.2018)