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Sie schritt auf ihn zu. Er wandte langsam den Kopf. Nichts verriet, daß er auch nur ganz leicht über ihr Erscheinen erschrak. Vielleicht erschrak er nie. So sah er aus: Nie erschrecken! Immer die Nerven behalten!

Er nickte ihr nur zu und machte keine Anstalten, hier etwa die Höflichkeit der Städter einzuführen und dadurch den Zauber des Ungewöhnlichen zu zerstören. Er benahm sich wie ein Kamerad auf einer Robinsoninsel, wo man sich lächerlich machen würde, wollte man des Europäers übertünchten Salonton aufleben lassen und anderes dafür abtöten: Den Reiz des Fremden, Neuen, mit Worten nicht Wiederzugebenden: Die Stimmung dieser Tabu-Insel der Liebe!

Er nickte ihr zu und meinte mit aller Zurückhaltung: „Ich hoffe, Sie haben gut geruht, Fräulein Alting! Guten Morgen! Hier darf man sich mit Recht einen guten Morgen wünschen, denn hier strahlt alles die Fülle des Guten und Unberührten aus.“

Sie streckte ihm freimütig die Hand hin. „Guten Morgen, Herr Trebber … Also auch Sie hier im Kaoha-Ha’e der Oro-Königin! Hat Evy Sie also auch für würdig befunden, hier …“

Er unterbrach sie – nicht unfreundlich, aber doch etwas scharf und ablehnend.

„Wir wollen sofort etwas richtig stellen, Fräulein Alting. Ich heiße nicht Trebber. Es ist besser, Sie erfahren dies aus meinem Munde als von den andern, – es ist auch ehrlicher. Ich darf

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 176. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)