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entziehen, aber sie hielt sie fest. „Herr Helger, – wer rettete mich beim Untergang der Maryland?“ fragte sie ganz leise und eindringlich.

Sein Gesicht umwölkte sich – nur für Sekunden.

„Consort!“ lautete die kurze Antwort. Und dann lenkte er schleunigst auf ein anderes Thema über, denn dieser Handel mit dem jungen Reeder war für ihn nur eine häßliche Erinnerung. Der Zwang der Umstände hatte ihn veranlaßt, auf Consorts Angebot einzugehen, – er brauchte Geld für die drei Flaschenposten, er mußte den Zetteln Banknoten in einer Höhe beifügen, die einen Anreiz für die Finder darstellten, die Mitteilungen auch wirklich weiterzubefördern. Er selbst verfügte nicht über die nötigen Barmittel. Nur so war es zu dem Handel gekommen, der ihm im innersten Herzen so zuwider war.

Er fuhr fort: „Was aus Consort geworden, weiß ich nicht. Möglich, daß die Herrin der Insel mit Consort eine Ausnahme macht und ihn nicht als Gefangenen behandelt. Möglich ist alles!“

Er hatte die Stimme gesenkt und senkte sie noch mehr, als er nun eine bestimmte Bitte aussprach: „Sollte aber Consort hier erscheinen, so teilen Sie ihm nichts davon mit, daß ich Sie warnen wollte und daß ich in Ihnen eine verschwiegene Verbündete gefunden zu haben hoffe, die Brack und mir helfen wird, baldigst zu entfliehen, falls nicht in kurzem die Leute eintreffen, die ich hierher gerufen habe, allerdings auf eine unsichere Art.“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 179. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/179&oldid=- (Version vom 1.8.2018)