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haben nicht nur Giftstacheln, sondern auch giftiges Fleisch, das schwere Erkrankungen hervorruft. Noch seltsamer ist – und dies bleibt auch eine der ungeklärten Fragen –, daß dieselbe Fischart, die am Außenstrande der Atolle sich aufhält, ungiftig ist, während dieselben Fische, in der Lagune gefangen, nicht genießbar sind, weil giftig. Und noch mehr: Die Giftfische innerhalb der Lagune können zu bestimmten Zeiten ohne Schaden genossen werden – nur zu bestimmten Zeiten, und diese Zeiten sind für die Inseln verschieden! Alles Hin- und Herraten über die Ursachen dieser Erscheinung ist müßig. Die Insulaner behaupten, die Stellung der Gestirne spräche dabei mit, – natürlich ein Aberglaube! Einleuchtender ist wohl die Deutung, daß zu gewissen Zeiten der durch die Abfallstoffe der Korallentierchen schleimige und schlammige Grund der Lagunen vergiftet wird und die Giftstoffe sich den Tieren mitteilen, von denen die Fische leben. Eins ist gewiß: Der sogenannte Tabu-Fisch auf den Marquesas, der tiefrot schimmert und nach dem Tode hellrot wird, ist sehr giftig. Möglich, daß er deshalb einst zum Kennzeichen der Tabu-Gegenstände oder Bäume und auch ganzer Inseln benutzt wurde.

Daß die Lagunen sämtlich von Haien besetzt sind, die hier leichte Beute finden, hat schon mancher leichtsinnige Matrose beim Baden erfahren. Alle Arten von Haien sind in der Südsee neben Robben und früher auch Walen und Walrossen zu finden, ebenso Sägefische, Schwertfische und sogar Wasserschlangen. Vieles hat die Zivilisation

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 187. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/187&oldid=- (Version vom 1.8.2018)