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auf diesen Inseln auch an Tieren hinsterben lassen, – die Habgier der Europäer machte vor nichts halt. Die reichen Wildziegenbestände der hohen Inseln sind verschwunden, die Wale sind ausgetilgt, ebenso Vogelarten, deren Bälge begehrt waren. –

Und all dies, was auch Harry Helger bekannt, verglich er nun hier auf der Suche nach einer Badestelle mit der hiesigen Flora und Fauna und erkannte, daß in wundervollster Weise diese Inselfestung die Eigenarten beider, sowohl der hohen wie der niedrigen Eilande, in sich vereinigte. Hier war alles anzutreffen, was Atolle und vulkanische Inseln an Reichtum und Besonderheiten aufzuweisen haben. Hier hätte ein Gelehrter Jahre weilen können und wäre doch nicht damit fertig geworden, all das zu verzeichnen und zu untersuchen, was sich dem Forscherauge darbot.

Aber Helger war kein Forscher. Er war ein Mann, der in der Heimat sein Vermögen im Wahnsinn der Inflation dahinschwinden sah und dann als armer Kerl, als Matrose zunächst, in die Fremde geflohen war. Alles und nichts war er gewesen, – aber eins blieb er: Naturfreund! Und ein ruheloser Glücksucher!!

Jetzt machte er wieder einmal halt und musterte das blaue Wasser, das so durchsichtig wie Glas. Er hatte sich auf eine Halbinsel hinaufgewagt, saß an der äußersten Spitze und starrte in die Wunderwelt der Tiefe hinab, – er saß auf Korallen und unter ihm schimmerten die Korallenbauten

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 188. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/188&oldid=- (Version vom 1.8.2018)