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Helger mußte lächeln. Die Versuche des Tieres, ihn zu einigen harmlosen Boxrunden anzufeuern, waren possierlich und doch auch rührend, denn der Ziegenbock tat sich schließlich neben ihm nieder und schaute ihn beinahe vorwurfsvoll an.

Harry Helger kraute ihm den Kopf, und dabei sah er, daß an dem einen Horn ein dunkler Stoffetzen hing. Er löste ihn von dem Horn und betrachtete ihn genauer.

„Daheim hätte ich’s eine Kinderschlabbe genannt“, dachte er und warf den Fetzen fort.

Dann beschäftigte er sich doch etwas mehr mit dem Bock und streichelte ihm den dichtbehaarten Hals. Bis seine Finger sich in einem schwarzen Seidenband verfingen.

„Ah, man hat dich sogar geschmückt!“ Er öffnete den Druckknopfverschluß des Bandes und besichtigte es, sah, daß es bestickt war und las erneut lächelnd:

„Harry, mein Liebling.“

Das Lächeln erstarb sofort wieder.

Hieß der Ziegenbock Harry?! Hatte etwa Evy sich hier einen Scherz mit ihm, dem lebenden Harry, erlaubt und dieses zahme Tier „Harry“ getauft?!

Wie kläglich geschmacklos war das! Er zweifelte nicht mehr daran, daß seine Vermutung zuträfe, und seine üble Laune wuchs nur noch. Genau wie Brack vorhin spürte er in Gedanken nun der unangenehmen Tatsache nach, daß das Hotel

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W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/190&oldid=- (Version vom 1.8.2018)