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zugegeben. Er selbst redete sich ein, es sei seine Pflicht, rechtzeitig vorzubeugen – im Interesse Margas.

„Gut“, sagte er. „Also in aller Kürze. Soeben hatte Brack seine Papiere, die er in einer Schweinsblase auf der Brust trug, in seinem Gemach zum Trocknen ausgebreitet. Zufällig kam ich hinzu, Brack verließ den Raum und ich warf einen Blick auf die Papiere. So sah ich denn eine Heiratsurkunde Bracks – er hat vor vier Jahren auf Rügen die Ehe geschlossen und seine Frau lebt noch, wie mir ein Brief bewies, der erst unlängst in Sidney Brack erreicht hat. Jedenfalls: Er ist verheiratet! Das wollte ich Ihnen mitteilen!“

Helger lachte geringschätzig auf. „Ein Spion sind Sie, pfui Deubel!! Schämen Sie sich! Immerhin –“ er wurde nachdenklich, „immerhin hätte Brack diese Ehe nicht so vorsichtig verschweigen dürfen. Kein Mensch weiß etwas davon, und wie mir nun einfällt, hat er sich auch in seinen Schiffspapieren als unverheiratet bezeichnet. Ekelhafte Geschichte das!! Nun zu der andern Frage. Was soll diese Evy mit Brack und Marga beabsichtigen? So eine bessere Kuppelei?! Das verstehe ich nicht ganz. Was geht Evy das Geschick Bracks und Margas an?! Mensch, da müssen Sie sich verhört haben!“

„Leider nein“, entgegnete Schneider achselzuckend. „Der alte Barb wird wohl kaum etwas ins Blaue hineinreden. Ich halte es für ausgeschlossen, daß ich ihn mißverstanden habe.“

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/193&oldid=- (Version vom 1.8.2018)