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Da war Solwy Consort. Eine vielumstrittene Persönlichkeit, für sie aber der Mann, dem sie ihr Leben und vieles andere verdankte, der nie aufdringlich geworden, der ihr mit Zartgefühl begegnete, und doch …

Und doch??

Und da war Bert, ihr treuer Freund, und mehr als das nur. Er war der Mann, dem sie ihren bis dahin nie geküßten Mund freiwillig dargeboten hatte. Bert war auch nicht auszuschalten. Und doch …

Und doch??

Da war als dritte und ihr vielleicht am meisten sympathische Erscheinung Harry Helger. Die heutige Morgenstunde auf der Terrasse des Kaoha-Ha’e hatte um sie und diesen Helger mit den leiddurchfurchten Zügen ein unsichtbares Band geschlungen. Sie bemitleidete ihn und hatte ihm einst bitter Unrecht getan … Und doch …

Und doch??

Schließlich war da noch Tim Brack. Mit ihm beschäftigte sie sich in Gedanken nur mit dem größten Widerstreben. Er war ihr zu – zu – ehrlich, zu wenig rücksichtsvoll, zu draufgängerisch, zu selbstbewußt! Er hatte eine Art, die verletzen mußte, er konnte so leicht gehässig werden. Oder war es doch nicht Gehässigkeit bei ihm, sondern alles nur Äußerungen einer Vollnatur?!

Gestern, als er so abfällig über Consort gesprochen und dessen Opferfreudigkeit so brüsk in Zweifel gestellt hatte, glaubte Marga gespürt zu

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Stürme um Kap Marga. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1934, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:St%C3%BCrme_um_Kap_Marga.pdf/197&oldid=- (Version vom 1.8.2018)